Erstmal
wünsche ich allen meinen fleißigen BlogleserInnen ein gutes neues Jahr und nur
das Beste für 2013. Ich hoffe ihr hattet alle einen schönen Silvesterabend bzw.
–nacht. Ich muss sagen, ich hatte dieses mal das kürzeste Silvester meines
Lebens J
Am 31. Dezember haben wir uns nach dem Mittagessen auf den Weg nach Kasese
gemacht um dort im Hotel zu übernachten, da der Bus nach Kampala am 01. Januar
um 06:00 Uhr gestartet ist. Wir haben uns ein Abendessen schmecken lassen und
dazu ein Smirnoff Ice gegönnt. Beim Bleigießen hatten wir gehofft, unsere
Zukunft würde etwas klarer werden – leider haben wir nur undefinierbare Formen
gegossen (Bella und Kerstin – nicht lachen J). Um Mitternacht waren die
ersten Glückwünsche fürs Neue Jahr aus Deutschland – Danke an Bella und Kerstin
– hab mich riesig über euren Anruf gefreut. Nachdem Elisa und ich uns in die
Arme genommen hatten, hab ich noch das Feuerwerk des anderen Hotels in Kasese
angeschaut und um 00:30 Uhr haben wir auch schon geschlafen J
Mit dem Schnittchen-Express sind wir dann am Dienstag morgen nach Kampala
gefahren – der Plan war dort Bustickets für den nächsten Tag zu kaufen und eine
Nacht im Backerpackers in Kampala zu schlafen. Wie gesagt, das WAR der Plan.
Aber es wär nicht Uganda, wenn alles geklappt hätte. Bei strömendem Regen kamen
wir gegen 15:30 Uhr in Kampala an und haben gleich den Taxifahrer Roger (Mitte
30, seine Frau ist mit einem Sudanesen abgehauen, seine beiden Kinder leben bei
ihm und seiner Mutter; er hat Angst vor weißen Frauen) für uns gewinnen können.
Dieser ist dann geduldig durch Kampala gekurvt erst auf der Suche nach einer
Bank und dann auf der Suche nach einem Busunternehmen, das uns noch Tickets für
den nächsten Tag verkauft. Alle Busse nach Dar-es-Salaam (Tansania) waren bis
03.01. ausverkauft. Im letzten Ticketoffice sagte man uns, wir könnten um 18
Uhr den Bus nach Nairobi (Kenia) nehmen, dort morgen früh dann umsteigen bzw.
uns dort einen Bus suchen, der uns dann weiter nach Dar-es- Salaam bringt. Die
Begeisterung war entsprechend riesig klitsch-nass und nicht darauf vorbereitet
nachts in einer Stadt die wir nicht kannten einen neuen Bus zu suchen. Aber es
half ja nichts, wir wollten urlauben im Paradies. Also kauften wir die Tickets
und saßen 30 Minuten später auch schon im Bus Richtung Nairobi. Gegen 22:30 Uhr
erreichten wir die Uganda-Kenia-Grenze. Das Durchreise Visum war eine
Diskussion und 20 Dollar wert. Wieder im Bus haben wir unsere Handtaschen
umarmt und friedlich geschlafen bis uns geschäftiges Treiben im Bus geweckt
hat: wir waren in Nairobi angekommen – Mittwoch morgen gegen 5 Uhr. Verschlafen
stiegen wir aus dem Bus, da hat uns schon Shay angequatscht, wo wir hin
müssten. Wir erklärten nach Dar-es-Salaam. Er knöpfte uns zwar viel zu viel
Geld ab, aber immerhin saßen wir 10 Minuten später im Bus, der uns ans
gewünschte Ziel fuhr. Im dämmrigen Morgenlicht fuhren wir durch Kenia und sahen
bereits die ersten Massai auf den Feldern. Wir kamen am Mittwochabend um 20:30
Uhr in Dar-es-Salaam an – na klar in strömendem Regen an. Das Rennen um unser
Taxifahrer zu werden machte Alex (Ende 20, verheiratet mit einer wunderhübschen
Kenianerin, hat einen kleinen Sohn). Er brachte uns in ein Hotel mitten in der
Stadt und wir vereinbarten, dass er uns am nächsten Morgen abholt und zum Hafen
fährt. Das Hotel war –nunja- ich erzähl lieber nicht, dass das Bad überall
geschimmelt hat. Aber es war uns egal. Wir waren fast am Ziel und konnten
endlich wieder duschen und uns ins Bett fallen lassen. Am nächsten Morgen holte
uns Alex ab und brachte uns an den Hafen. Mit der Fähre fuhren wir dann ca. 3
Stunden nach Sansibar. Weil es natürlich wieder regnete hatten wir ziemlich
üblen Wellengang. Meinem Magen zuliebe habe ich beschlossen zu schlafen J
Im Hafen in Stonetown haben wir uns den Weg zur Dalla-Dalla Station erklären
lassen und sind dort hinmarschiert. Im Dalla-Dalla (vergleichbar mit dem Matatu
in Uganda – also 20 Passagiere auf 12 Sitzplätze) hat sich dann ein Massai
Jonah seinen Weg zu mir gebahnt und dachte wohl, er könne eine nächste Weiße
Massai aus mir machen. Leider hatte ich zuvor die SMS von Irene an ihn gelesen,
dass sie ihn nachts anrufen wolle. Ich dachte, ich lass Irene den Vortritt, verabschiedete
mich nett und stieg aus. Einige Gehminuten entfernt erwarteten uns Elisa’s
Freunde in unserer Lodge „Robinson’s Place“. Wir haben unser Bondeni-Häuschen
bezogen und sind erstmal ans Meer gestürmt. Was soll ich sagen? Weißer
Sandstrand, tiefblaues Meer, Sonne, Sonne Sonne. Sansibar ist wirklich schön
und eine Reise wert. Wir haben die Tage am Strand genossen, Sonne und Erholung
getankt, haben Stone Town besucht und dort ordentlich geshoppt (und ein sattes
Stück Schokoladenkuchen verhaftet). Wir haben es genossen, dass es warme
Duschen gab, Klos und leckeres Essen – sowohl zum Frühstück als auch das
Abendessen – herrlich. Morgens hab es immer frische Früchte, Gewürztee und Brot
und Abends gab es meist Fisch mit Gemüse und Reis und zum Trinken selbstgemachte
Limonade. Einfach lecker. Diese Lodge ist wirklich sehr empfehlenswert. Die
beiden Besitzer (eine Schweizerin und ein Sansibari) sind absolut nett, witzig
und hilfsbereit. Da die Lodge nicht mehr als 12 Gäste hat, war es eine sehr
familiäre Atmosphäre und wir haben uns mit den überwiegend Schweizer-Gästen gut
verstanden und bei Bierchen nette Gespräche geführt. Leider hat meine Kamera
auf Sansibar den Geist aufgegeben, deshalb konnte ich kein Foto von den überall
wimmelnden Massai schießen. Es ist schon beeindruckend, wenn man sie am Strand
flanieren oder am Strassenrand vorrübergehen sieht. Viel bleibt nicht zu sagen:
wir haben uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und uns gut erholt. Aber
es wäre nicht unser Urlaub gewesen, hätte es nicht geregnet – sowohl einen Tag
während unseres Aufenthaltes und als wir die Insel verlassen haben. Was dazu
führte, dass die Fähre wieder ordentlich schaukelte und nicht jeder Passagier
das vertragen hat (O-Ton Elisa „Ich hab noch nie so viele Leute kotzen
gesehen“). Am Hafen in Dar-es-Salaam bildete sich eine Traube Taxifahrer und
der Billigste durfte uns dann fahren. Sein Name blieb uns leider verborgen
(Quasselstrippe, hilfsbereit, leichten Sprachfehler – Angaben zu den
Lebensumständen nicht bekannt), aber er hat uns erst zum Busoffice gefahren und
wir haben tatsächlich ein Ticket für den nächsten Tag von Dar-es-Salaam bis
Kampala ergattert, dann hat er uns den Buspark gezeigt, an dem am nächsten Tag
unsere Heimreise beginnen sollte und 3 Gehminuten entfernt uns bei einem echt
netten Hotel abgesetzt. Wir haben erstmal ne Mütze Schlaf vertragen und dann
hab ich doch glatt (diese Info ist für Steffen und Jogi) eine Folge „24“
angeschaut (ich konnte mein Glück kaum fassen: Kiefer Sutherland in Action).
Nach einem leckeren Abendessen und einer Dusche haben wir nochmal die Äuglein
zu gemacht, denn dann stand der harte Teil des Rückweges bevor: 30 Stunden
Busfahrt. Wir fuhren am Montagmorgen um 06:30 Uhr in Dar-es-Salaam los und
kamen am Dienstag um 14:00 Uhr in Kampala an. Auf dieser Fahrt mussten wir
feststellen, dass die Afrikaner ohne Blase und ohne Hungergefühl (ich weiß,
makaber aber wahr) geboren wurden. Wir waren die Nervensägen des Busses und bei
jedem Halt wurde vor unser Klotür gerufen „Hurry up, the bus drives“. Der Magen
hing auch in den Kniekehlen, aber wir hielten nur einmal zum Mittagessen – die
anderen 29 Stunden ernährten wir uns von – ähm Chips und Muffins. In Kampala
angekommen wollten wir in Ruhe dann was essen und eine Toilette aufsuchen,
allerdings wurden wir gleich in den nächsten Bus, der uns nach Kasese bringen
sollte geschoben. Dort saßen wir dann in der Affenschaukel mit 4 Erwachsen und
4 Kindern. Die Bewegungsfreiheit war extrem eingeschränkt. Und dann kam endlich
die Erlösung: eine längere Pinkel- und Essenspause. Danach war der Bus leerer
und wir konnten uns 2 Plätze für uns suchen. Um 20:30 Uhr kamen wir nach 38
Stunden Bobbes plattsitzen in Kasese an. Wir beschlossen eine Nacht dort zu
verbringen und fuhren dann Mittwoch morgen weiter ans Projekt.
Dort
sind wir nun, haben die Klamotten vom Sansibar-Sand entfernt und bereiten
gerade die Ankunft der neuen Volunteers vor und ich habe begonnen meinen Koffer
zu packen.
Unglaublich aber wahr: nächste Woche Sonntag fliege ich nach Hause.
Ich werde mich aufjedenfall vorher nochmal melden.
Ich
sende euch sonnige Grüße ins vereiste Deutschland, fahrt alle vorsichtig und
rutscht mir nicht aus.
Dicke Umarmung
eure Mareen
der schönste Teil in diesem Post ist "ich habe begonnen meinen Koffer zu packen"!!!!! ich freu mich wie 'n Schneider! :D
AntwortenLöschenIch mich auch Lieblings-Cousinchen :-)
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