Unsere Bescherung
Meine Geschenke aus der Heimat
Meine Patientenkarte
Mein Geburtstagskuchen aus der Heimat
Mein Aufmunterungs-Sekt :-)
Mein ugandischer Geburtstagskuchen
Emmanuel beim mich Füttern :-)
Die Geburtstagskinder beim Tanzen
Montag, 31. Dezember 2012
Weihnachten, Geburtstag und andere Festivitäten
Meine
Lieben,
ich hoffe ihr habt schöne Weihnachten erlebt, hattet schöne Tage im Kreise eurer Lieben und seid reich beschenkt worden J Ich bin es – aber dazu später mehr. Ich hoffe es kam bei euch in Deutschland –trotz der warmen Temperaturen- Weihnachtsfeeling auf.
Ich hatte dieses Jahr einen ungewöhnlichen, aber trotzdem sehr schönen Heilig Abend. Wir (Elisa, Elisa’s Papa und ich) sind nach dem ausgiebigen Frühstück los in Richtung King Fisher Lodge. Dort angekommen waren wir total überrascht über soviele Weiße dort J Es hatten wohl einige den Plan Weihnachten mal anders zu verbringen J Wir haben uns an den Pool gelegt und die Abkühlung dessen genossen. Nach dem Mittagessen (Sandwich mit Pommes – sehr weihnachtlich J) haben wir uns wieder dem kühlen Nass gewidmet. Nach einer extrem kalten Dusche und einem Abschluss-Drink haben wir uns dann bei Beginn der Dämmerung auf den Heimweg gemacht. Ich muss sagen, an Heilig Abend im Bikini am Pool liegen – hat was J Die Fahrt mit dem Public Transport war mal wieder ein Abenteuer: den Weg von King Fisher bis Kikorongo saßen wir mit einem ziemlich amüsanten Pärchen im Auto. Sie auf dem Beifahrersitz hatte mega gute Laune (wir tippen schwer, dass sie zu tief ins Glas geschaut hatte), sang lauthals bei den Lieder der Kassette mit und tätschelte ständig am Fahrer herum. Der Fahrer wiederum war ein ruhiger Typ, der alle Mühe hatte sich um Nacht/Nebel und Frau gleichzeitig zu kümmern. Aber er hat uns sicher abgesetzt – wir hätte gerne noch eine Weile mit den beiden im Auto verbracht J Das nächste Auto wurde von einem Priester gelenkt. Der erstmal horrende Summen für die Fahrt verlangte. Nach einer langen Diskussion, die ich leider entfacht, die aber offensichtlich etwas bewirkt hatte, standen wir in Kirembo – dem Ziel also ziemlich nahe. Jetzt galt es noch mit dem Boda die Hügel hoch zu kommen. Ziemlich abenteuerlich (ich hab mich in den Rücken des Fahrer gekrallt, als wir schier umgekippt wären) – aber wir sind gesund und munter oben angekommen. Wir haben dann das Tannenbäumchen eingeschaltet, die Teelichter angezündet und unsere Geschenke (Elisa’s Papa hat einen Koffer voller Geschenke zu unseren Geburtstagen und Weihnachten) drum herum drapiert und ein Bier aufgemacht. Dann gab es die Bescherung: eine Tüte voll mit Leckereien aus der Heimat, einer riesigen musizierenden Weihnachtskarte und einem Umschlag von meiner besten Freundin. Ich kann euch gar nicht sagen wie schön das war. Lieben Dank an dieser Stelle an: Bella, Jogi, Lara & Stefan, Kerstin & Jürgen, Sabse & Armin, Jenny & Freddy, Kohles & Denise. Ihr habt mir eine riesen Freude gemacht. Den ersten Weihnachtsfeiertag hab ich im Bett verbracht – meinen Fuss schonen und kühlen. Abends waren wir bei Sylvester zum Essen eingeladen. Es war wirklich nett und es gab Fleisch J Den zweiten Weihnachtsfeiertag habe ich ebenfalls im Bett Filme schauend verbracht, da mein Fuss keine wirkliche Verbesserung zeigte. Das führte dazu, dass ich am Mittwoch morgen ins Krankenhaus gefahren wurde um mich röntgen zu lassen. Nichts gebrochen – das war mal die wichtigste Nachricht. Ich habe mich in den darauf folgenden Tag mit vielen kleinen Pillchen vollgepumpt, den Fuss gekühlt und hochgelegt und jetzt ist er wieder richtig gut. Ich kann wieder laufen, die Schwellung ist weg und es tut nicht mehr sehr weh. Eine kleine Anekdote aus dem Krankenhaus: meine Patientenkarte (ich füge ein Bild bei) war absolut cool. Bei Adresse wurde mal pauschal „Africa“ angegeben und bei meiner Stammeszugehörigkeit haben sie „Muzungu“ also „Weißer“ notiert und ich war noch 29 (das waren noch Zeiten) J Das ist doch mal ne Erinnerung.
Am letzten Tag von Elisa’s Papa durften wir dann an einer besonderen Festivität teilnehmen: der Ziegenausgabe. Erst wurde in der Trainings-Hall für uns gesungen und dann sind wir alle zum Ziegenstall gegangen um dort anhand von Losen die Ziegen den Familien zuzuweisen. Die strahlenden Gesichter der Beneficiaries waren wirklich toll, obwohl die Ziegen etwas gemeckert haben, als sie von ihrer Herde getrennt wurden. Aber es war ein wirklich schönes Erlebnis. Und genau deswegen sind wir ja hier.
Nach Weihnachten und der Ziegenausgabe stand noch etwas anders vor der Tür: die dicke, fette 30. Nachdem ich am 29.12. erstmal eine Sinneskrise wegen des bevorstehenden Geburtstags bewältigen musste (und Elisa geduldig mein Gejammer ertragen hatte), haben wir dann mit einer Flasche Bier und dem Film „30 über Nacht“ in meinen Geburtstag gefeiert J Ich hab dann auch gleich mein Päckchen aus der Heimat geöffnet und mich riesig über den Geburtstagskuchen (den haben wir dann morgens gefrühstückt), die vielen lieben Karten und vorallem über die beiden Piccolo Fläschchen Sekt gefreut. Ich weiß, ich hab es schon oft gesagt, aber ich hab die besten Freunde, die man sich vorstellen kann. DANKE schön.
Nach einigen lieben Ständchen um Mitternacht sind wir dann erstmal schlafen gegangen. Wir haben dann an meinem Geburtstag gestern uns den Kuchen schmecken lassen und zur Feier des Tages geduscht. Nach einem gemütlichen Tag am Projekt sind wir abends zu Mama Hope und Silvester. Dort habe ich mit Emmanuel (ihrem Sohn) zusammen gefeiert – er wurde 7 und ich 30 (da fühlt man sich zum Glück nicht alt daneben). Erst haben wir köstlich gegessen (es gab FLEISCH) und danach wurde ich in einen Gomez gesteckt. Wir haben dann einen Geburtstagskuchen bekommen und Joy und Emmanuel haben jeweils ein Ständchen gesungen und ich durfte erst eine Rede und dann das Tanzbein mit Emmanuel schwingen. Es war wirklich ein schöner Tag. Vorallem auch wegen der vielen Anrufe, SMSen, Mails und Glückwünsche über Facebook. Ich danke euch allen, dass ihr an mich gedacht habt. Ich habe mich über jeden einzelnen Glückwunsch sehr gefreut.
ich hoffe ihr habt schöne Weihnachten erlebt, hattet schöne Tage im Kreise eurer Lieben und seid reich beschenkt worden J Ich bin es – aber dazu später mehr. Ich hoffe es kam bei euch in Deutschland –trotz der warmen Temperaturen- Weihnachtsfeeling auf.
Ich hatte dieses Jahr einen ungewöhnlichen, aber trotzdem sehr schönen Heilig Abend. Wir (Elisa, Elisa’s Papa und ich) sind nach dem ausgiebigen Frühstück los in Richtung King Fisher Lodge. Dort angekommen waren wir total überrascht über soviele Weiße dort J Es hatten wohl einige den Plan Weihnachten mal anders zu verbringen J Wir haben uns an den Pool gelegt und die Abkühlung dessen genossen. Nach dem Mittagessen (Sandwich mit Pommes – sehr weihnachtlich J) haben wir uns wieder dem kühlen Nass gewidmet. Nach einer extrem kalten Dusche und einem Abschluss-Drink haben wir uns dann bei Beginn der Dämmerung auf den Heimweg gemacht. Ich muss sagen, an Heilig Abend im Bikini am Pool liegen – hat was J Die Fahrt mit dem Public Transport war mal wieder ein Abenteuer: den Weg von King Fisher bis Kikorongo saßen wir mit einem ziemlich amüsanten Pärchen im Auto. Sie auf dem Beifahrersitz hatte mega gute Laune (wir tippen schwer, dass sie zu tief ins Glas geschaut hatte), sang lauthals bei den Lieder der Kassette mit und tätschelte ständig am Fahrer herum. Der Fahrer wiederum war ein ruhiger Typ, der alle Mühe hatte sich um Nacht/Nebel und Frau gleichzeitig zu kümmern. Aber er hat uns sicher abgesetzt – wir hätte gerne noch eine Weile mit den beiden im Auto verbracht J Das nächste Auto wurde von einem Priester gelenkt. Der erstmal horrende Summen für die Fahrt verlangte. Nach einer langen Diskussion, die ich leider entfacht, die aber offensichtlich etwas bewirkt hatte, standen wir in Kirembo – dem Ziel also ziemlich nahe. Jetzt galt es noch mit dem Boda die Hügel hoch zu kommen. Ziemlich abenteuerlich (ich hab mich in den Rücken des Fahrer gekrallt, als wir schier umgekippt wären) – aber wir sind gesund und munter oben angekommen. Wir haben dann das Tannenbäumchen eingeschaltet, die Teelichter angezündet und unsere Geschenke (Elisa’s Papa hat einen Koffer voller Geschenke zu unseren Geburtstagen und Weihnachten) drum herum drapiert und ein Bier aufgemacht. Dann gab es die Bescherung: eine Tüte voll mit Leckereien aus der Heimat, einer riesigen musizierenden Weihnachtskarte und einem Umschlag von meiner besten Freundin. Ich kann euch gar nicht sagen wie schön das war. Lieben Dank an dieser Stelle an: Bella, Jogi, Lara & Stefan, Kerstin & Jürgen, Sabse & Armin, Jenny & Freddy, Kohles & Denise. Ihr habt mir eine riesen Freude gemacht. Den ersten Weihnachtsfeiertag hab ich im Bett verbracht – meinen Fuss schonen und kühlen. Abends waren wir bei Sylvester zum Essen eingeladen. Es war wirklich nett und es gab Fleisch J Den zweiten Weihnachtsfeiertag habe ich ebenfalls im Bett Filme schauend verbracht, da mein Fuss keine wirkliche Verbesserung zeigte. Das führte dazu, dass ich am Mittwoch morgen ins Krankenhaus gefahren wurde um mich röntgen zu lassen. Nichts gebrochen – das war mal die wichtigste Nachricht. Ich habe mich in den darauf folgenden Tag mit vielen kleinen Pillchen vollgepumpt, den Fuss gekühlt und hochgelegt und jetzt ist er wieder richtig gut. Ich kann wieder laufen, die Schwellung ist weg und es tut nicht mehr sehr weh. Eine kleine Anekdote aus dem Krankenhaus: meine Patientenkarte (ich füge ein Bild bei) war absolut cool. Bei Adresse wurde mal pauschal „Africa“ angegeben und bei meiner Stammeszugehörigkeit haben sie „Muzungu“ also „Weißer“ notiert und ich war noch 29 (das waren noch Zeiten) J Das ist doch mal ne Erinnerung.
Am letzten Tag von Elisa’s Papa durften wir dann an einer besonderen Festivität teilnehmen: der Ziegenausgabe. Erst wurde in der Trainings-Hall für uns gesungen und dann sind wir alle zum Ziegenstall gegangen um dort anhand von Losen die Ziegen den Familien zuzuweisen. Die strahlenden Gesichter der Beneficiaries waren wirklich toll, obwohl die Ziegen etwas gemeckert haben, als sie von ihrer Herde getrennt wurden. Aber es war ein wirklich schönes Erlebnis. Und genau deswegen sind wir ja hier.
Nach Weihnachten und der Ziegenausgabe stand noch etwas anders vor der Tür: die dicke, fette 30. Nachdem ich am 29.12. erstmal eine Sinneskrise wegen des bevorstehenden Geburtstags bewältigen musste (und Elisa geduldig mein Gejammer ertragen hatte), haben wir dann mit einer Flasche Bier und dem Film „30 über Nacht“ in meinen Geburtstag gefeiert J Ich hab dann auch gleich mein Päckchen aus der Heimat geöffnet und mich riesig über den Geburtstagskuchen (den haben wir dann morgens gefrühstückt), die vielen lieben Karten und vorallem über die beiden Piccolo Fläschchen Sekt gefreut. Ich weiß, ich hab es schon oft gesagt, aber ich hab die besten Freunde, die man sich vorstellen kann. DANKE schön.
Nach einigen lieben Ständchen um Mitternacht sind wir dann erstmal schlafen gegangen. Wir haben dann an meinem Geburtstag gestern uns den Kuchen schmecken lassen und zur Feier des Tages geduscht. Nach einem gemütlichen Tag am Projekt sind wir abends zu Mama Hope und Silvester. Dort habe ich mit Emmanuel (ihrem Sohn) zusammen gefeiert – er wurde 7 und ich 30 (da fühlt man sich zum Glück nicht alt daneben). Erst haben wir köstlich gegessen (es gab FLEISCH) und danach wurde ich in einen Gomez gesteckt. Wir haben dann einen Geburtstagskuchen bekommen und Joy und Emmanuel haben jeweils ein Ständchen gesungen und ich durfte erst eine Rede und dann das Tanzbein mit Emmanuel schwingen. Es war wirklich ein schöner Tag. Vorallem auch wegen der vielen Anrufe, SMSen, Mails und Glückwünsche über Facebook. Ich danke euch allen, dass ihr an mich gedacht habt. Ich habe mich über jeden einzelnen Glückwunsch sehr gefreut.
So, dann
sag ich mal „Tschüss“ – wir werden heute nach Sansibar aufbrechen und dort ein
paar Tage urlauben.
Da ihr erst nächstes Jahr wieder von mir lesen werdet wünsche ich euch heute Abend eine tolle Party und einen guten Rutsch ins Jahr 2013.
Fühlt euch gedrückt,
eure Mareen
Da ihr erst nächstes Jahr wieder von mir lesen werdet wünsche ich euch heute Abend eine tolle Party und einen guten Rutsch ins Jahr 2013.
Fühlt euch gedrückt,
eure Mareen
Freitag, 21. Dezember 2012
Trip des Grauens
Tagelange
haben wir die Ankunft von Elisa’s Papa vorbereitet und uns riesig auf seinen
Besuch gefreut. Genauso gefreut haben wir uns auf den damit verbundenen Trip
nach Kampala, einem Besuch auf dem Souvenir-Markt dort und auf das klasse
Frühstück im Backpackers in Entebbe. Leider sollten wir das alles nicht
genießen können. Aber der Reihe nach: am Montag nach dem Mittagessen - Elisa quälte sich bereits mit einer Grippe
und ich mit monstermäßigen Kopfschmerzen – haben wir uns auf den Weg nach
Kasese begeben. Dort angekommen haben
wir erstmal unser Zimmer im „White House Hotel“ bezogen. Im benachbarten
Divinehouse haben wir uns das Abendessen
schmecken lassen: Omlette mit Erbsen. Nach dem Essen sind wir zurück ins Hotel,
haben WARM geduscht und ich habe beschlossen nach der Einnahme von kleinen Helfern
gegen das Kopfweh, mich hinzulegen. Doch die Wirkung hatte meinen Kreislauf
angeregt und so konnte ich nicht schlafen – ergo auch Elisa nicht, die ich wach
gehalten habe. Wir haben die 2 Stunden Schlaf bitter bereut, als der Wecker um
04:30 Uhr klingelte. Doch nicht nur mit dem Schlafdefizit quälte ich mich,
sondern auch mit einem Schweißausbruch und einem mulmigen Gefühl im Magen.
Dieses mulmige Gefühl äußerte sich relativ schnell: denn ich hab mich einmal im
Hotel und einmal vors Hotel übergeben. Da der Bus allerdings um 05:30 Uhr fuhr
hatten wir keine Zeit zu warten, bis mein Magen sich beruhigt hatte. So stiegen
wir in den Bus, ich mit der Hoffnung, dass sich mein Mageninhalt nicht auf dem
Busboden verteilen wird. Nachdem ich die schmerzfreiste Schlafstellung auf
meinem Sitz eingenommen hatte, sind wir losgefahren und ich bin eingeschlafen.
1 ½ Stunden später wurde ich wach, mein Magen hatte sich beruhigt und ich hab
es gewagt einen Schluck Cola zu trinken. Er blieb im Magen J
So habe ich nach weiteren 2 Stunden mir einen Donut schmecken lassen. Leider
waren die Kopfschmerzen immer noch übel und Elisa’s Grippe machte auch keine
Anstalten besser zu werden (mal ganz abgesehen von den Blasen an ihren Füßen).
So beschlossen wir, den Besuch auf dem Crafts-(Souvenir)Markt in Kampala sein
zu lassen und uns gleich in einem Taxi nach Entebbe bringen zu lassen, damit
wir uns auskurieren können. Nach einer Tomatensuppe haben wir unser Stockbett
im 8-Betten Zimmer bezogen und uns erstmal hingelegt. Nach der Ruhe –es ging
uns nicht besser- haben wir beschlossen Abend zu essen und dann wieder ins Bett
zu gehen. Die Burger mit Pommes konnte ich leider nicht mal zur Hälfte
genießen, da das flaue Gefühl im Magen wiederkam. So haben wir uns ins Bett
gelegt, tief und fest geschlafen bis zum nächsten Morgen – sogar unsere
englischen Zimmergenossinnen haben wir nicht in der Nacht ins Bett gehen hören.
Überraschenderweise ging es uns gut, die Grippe von Elisa hat ihren Rückzug
angekündigt und mein Kopfweh ist mit dem kotzigen Gefühl im Magen abgezogen.
Wir genossen erneut eine warme Dusche (so oft duschen wir sonst nicht J)
und die Pfannkuchen und den Fruchtsalat zum Frühstück. Wir haben uns einen
Wagen bestellt, der uns zum Flughafen bringen sollte. Voller Vorfreude haben
wir unsere Rucksäcke geschnappt, sind aus dem Backpackers gelaufen und da
geschah das nächste Unglück: ich bin auf der Treppe ausgerutscht und hab mir
den Fuss umgedreht. Unter lautem Fluchen bin ich eingestiegen und hab gemerkt,
wie mein Kreislauf sich langsam verabschiedet. Am Flughafen mussten wir eine
Polizeikontrolle passieren. Der Polizist machte meine Türe auf und bat mich
aufzusteigen. Nach zwei Schritten bin ich zusammengebrochen und hab erklärt,
dass ich nicht laufen kann, weil mein Fuss so weh tut – und sofort sind
Tränchen gekullert. Völlig besorgt ließ er mich zurück ins Auto humpeln. Kaum
saß Elisa im Auto neben mir bin ich in eine hysterische Heulerei verfallen. Die
arme Elisa und der arme Fahrer wussten gar nicht, was sie mit dem Häufchen
Elend machen sollten. Der Fahrer hat sich uns auf dem Parkplatz aussteigen
lassen. Ich bin nach 1 Schritt sofort zusammengebrochen. Elisa bat mich hinter
dem Auto wegzugehen. So bin ich aufgestanden und 2 Schritte weit gekommen, dann
ist mir schwarz vor Augen geworden und ich bin umgekippt. So lag ich –frisch
warm geduscht- auf dem sandigen Boden des Entebbe Flughafen Parkplatzes. Viele
Vorbeigehende boten ihre Hilfe an. Unsere Wahl fiel dann auf Steven, einen
Sicherheitstyp vom Flughafen. Während er mich in sein Dienstauto verfrachtet hat
und mir in Wasser getränktes Klopapier auf meinen anschwellenden Fuss gedrückt
hat, ist Elisa in die Flughafenhalle gegangen – immerhin waren wir ja da um
ihren Papa abzuholen. Der Flug hatte Verspätung und die Gepäckausgabe dauerte
eeeewig, so verbrachte ich ca. 2 Stunden in Steven’s Auto und Elisa in der
Halle. Überglücklich holten Elisa’s Papa und Elisamich ab und wir konnten uns
in einem Taxi in Richtung Kampala aufmachen. Ich konnte nicht mehr auftreten,
mein Fuss schwoll an und mir war nach wie vor der Kreislauf abhanden gekommen,
das versprach eine tolle Heimfahrt zu werden. Am Buspark angekommen haben wir
sofort einen Bus gefunden, der in unsere Richtung fuhr. Naja, er fuhr schon
dahin, aber erstmal saßen wir drei Stunden in besagtem Bus bis dieser voll war,
damit wir losfahren konnten. Um 20:15 Uhr setzten wir uns also in Bewegung –
mit Schmerzen und im Bewusstsein, dass eine 6-stündige Busfahrt vor uns steht.
Doch wir irrten uns: denn wir benötigen 8 Stunden und so sangen wir um
Mitternacht für Elisa „Happy Birthday“. Als der Bus dann auch noch an der
Haltestelle vorbeifuhr -mit 100 Km/h-, an der wir aussteigen mussten war klar,
dieser Trip war verhext. Nach
ca. 90 „Stopp“-Rufen hielt der Bus in the Middle of Nowhere. Wir stiegen aus und waren froh,
dass Sylvester und George uns mit dem Auto dort abholten und uns ans Projekt
fuhren. Wir hatten uns das alles etwas anders vorgestellt, aber was soll ich
sagen? Es kommt immer anders als man denkt J
ich wünsche euch allen schöne und erholsame Weihnachtsfeiertage, genießt den Schnee, die Tage mit euren Familien und das leckere Essen.
So sitze
ich nun hier mit einer Prellung am Fuss, creme diese fleißig ein und hoffe ich
kann bald wieder normal gehen.
Elisa’s Papa gefällt es sehr bei uns und wir sind fleißig dabei, ihn in die ugandische Welt einzuführen.
Elisa’s Papa gefällt es sehr bei uns und wir sind fleißig dabei, ihn in die ugandische Welt einzuführen.
An
dieser Stelle möchte ich noch einen herzlichen Gruß an Elisa’s Mama richten,
sie hat uns ein Paket mit einem selbst-gemachten Adventskalender geschickt und
wir freuen uns über jedes liebevoll ausgesuchte und eingepackte Päckchen. DANKE
Andrea.
Apropos
Weihnachten:ich wünsche euch allen schöne und erholsame Weihnachtsfeiertage, genießt den Schnee, die Tage mit euren Familien und das leckere Essen.
Bin in
Gedanken bei euch -vorallem bei meiner Familie und meinen Freunden- ohne die
ich dieses Jahre Weihnachten feiern werde.
Liebe
Weihnachtsgrüße aus dem sonnigen und 25 Grad warmen Uganda,
dicker Kuss
eure Mareen
dicker Kuss
eure Mareen
Montag, 10. Dezember 2012
Tradition in Bildern
Unser Weihnachtsbäumchen und unsere Süßigkeiten
Beim Gomez anziehen
Im Gomez: Elisa, Mama Hope und ich
Die "Braut" Jane (im blauen Gomez)
Neuer Gomez inmitten der Geschenke
Das Abendessen
Die glücklichen Gesichter der Beneficiaries nach dem Austeilen der ID Cards
Deutsche Tradition vs. Ugandische Tradition
Meine
Lieben,
im
letzten Blogeintrag hatte ich euch erzählt, dass wir sehnsüchtig auf ein
Päckchen aus Deutschland warten mit Inhalt Weihnachtsbäumchen und Süßigkeiten.
Und letzten Donnerstag (pünktlich zum Nikolaustag) kam der ersehnte Anruf aus
dem Postoffice in Kasese (nachdem wir Samstage lang das Postoffice in Kasese
belagert haben und die Angestellten uns schon mit Namen kannten, haben sie
beschlossen wir sollen ihnen unsere Handynummer hinterlassen damit sie sich
melden können wenn ein Päckchen eintrifft), dass ein Päckchen angekommen ist.
Es war bereits 15:30 Uhr und die Post schließt um 16 Uhr. Ca. 10 Telefonate
später hatten wir ein Vorstandsmitglied von Give a Goat beauftragt im Post
Office das Paket zu holen, damit wir uns dann abends noch mit ihm treffen können
um von ihm das Paket zu bekommen.
Gesagt, getan. Er holte das Päckchen und wir haben uns ins nächst-beste Public
Transport Auto gesetzt, das uns nach Kasese gebracht hat. Und ich kann euch
sagen: als ich das 5 Kg Paket in den Händen hielt war ich der glücklichste
Mensch der Welt J Wir haben uns sofort auf den Rückweg gemacht und
daheim uns erstmal gefüllte Lebkuchen gegönnt J An dieser Stelle möchte ich mich
ganz lieb bei meiner Mama, Hardy, meinem Bruder, meiner Schwägerin und meinem
Patenkind für dieses liebevolle Paket bedanken. Der Weihnachtsbaum ist der
Hammer (Steffen, wir haben die Zweige rausgebogen – jetzt sieht es nicht mehr
nach China aus J) und bringt uns etwas Weihnachtsfeeling. Wobei
der Baum und die Briefe natürlich das Heimweh hervorrufen. Das muss ich schon
sagen. Es ist ein komisches Gefühl zu wissen, dass meine Familie dieses Jahr
alleine unterm Weihnachtsbaum sitzt und meine Mädels die Weihnachtsmärkte ohne
mich unsicher machen. Okay, jetzt hör ich lieber auf – sonst werd ich noch
sentimental J
Die
Ugander haben sich gefreut, dieses Stück „deutsche Tradition“ in Form des
Weihnachtsbäumchens zu sehen, denn hier gibt es keine Weihnachtsbäume,
Weihnachtsbeleuchtung oder Deko. Und im Gegenzug durften wir an einer
ugandischen Tradition teilhaben: an der Introduction. In Uganda ist es Brauch
und Sitte, dass wenn ein Mann eine Frau heiraten möchte, er sich vorab bei der
Familie vorstellen muss und ein Haufen Zeug mitbringen muss, um die Frau quasi
der Familie „abzukaufen“. ( Ein Auszug davon, was der Bräutigam in Spe
mitbringen muss: Ziegen, Hühner, Seifen, Kistenweise Cola und Wasser, Öl, einen
Koffer, Gemüse in rauen Mengen, Toastbrot, etc.) Und wir hatten das Glück, dass
unser Chef George uns zu seiner Introduction eingeladen hat. Am Freitag auf
Samstagnacht war es soweit: nach keinem Schlaf sind wir um 1 Uhr losgefahren
und 6 Stunden im Matatu nach Masaka gebrettert. Dort angekommen konnten wir
erstmal noch etwas dösen bevor uns Mama Hope (die Frau unseres Chefs Sylvester)
in das traditionelle Gewand – den Gomez gesteckt hat. Es verlief so: erst wird
man ein riesen Stück Stoff eingewickelt (wie wenn man ein Handtuch um den
Körper hat) und mit einem Gürtel befestigt. Der obere Teil wird dann
runtergeklappt –was zur Folge hat, dass man ein ziemlich ausladendes Heck
bekommt. Dann kommt der Gomez: es sieht wie ein Kleid, das man vorne zuknöpfen
kann, doch es hat nur oben zwei Knöpfe und die eine Seite ist auch zwei Meter
zu lang (und das ist nicht übertrieben). Die Seite mit dem vielen Stoff wird
dann seitlich gerafft und mit einem riesen Gürtel zusammengeschnürt. Ich fühlte
ich wie eine Geisha. Man konnte kaum laufen und sah ca. 20 Kilo schwerer aus –
aber seht es selbst J Wir haben dann Bohnen und Matoke gefrühstückt und
sind nach 2 ½ Stunden Fahrt durch den Busch im Dorf der zukünftigen Braut
angekommen. Nach einem „short call“ (so nen die Ugander einen Stopp um auf die
Pipibox zu gehenI) musste uns Mama Hope erneut anziehen J
Wir sind dann (nachdem wir wieder hübsch waren) zur Gesellschaft gelaufen: dort
waren drei Zelte aufgebaut. In zwei saßen bereits Leute (vermutlich die
Gesellschaft der Braut) und eins war für uns alle bereit. Wir haben ein kleines
Geschenk in die Hand gedrückt bekommen mit den Worten „da werden Männer sein,
denen müsst ihr es dann geben“ – hä? Die Aufklärung folgt J
Wir haben dann als Willkommensgeschenk einen Lolli bekommen und mussten durch
einen Torbogen in zwei Reihen einmarschieren. Nachdem wir saßen ging die Show
los: die Gesellschaft des Bräutigams hatte ihren eigenen Sprecher und die
Gesellschaft der Braut auch. Die beiden haben dann – na sagen wir mal das Ganze
moderiert. Dann dröhnte aus den Boxen laut afrikanische Musik und ein paar
Mädchen kamen tänzelnd herein. Sie haben dann von unserem Sprecher jeweils ein
Geschenk bekommen. Dann kam eine Gruppe junger Frauen. Die mit uns gereisten
Männer gaben dann ihnen die Geschenke. Dann kam eine Gruppe junger Männer – das
war unser Auftritt. Wir sind dann mit den anderen Frauen aufgestanden und haben
versucht beim Laufen zum Takt der afrikanischen Musik zu wackeln, sind dann
einmal um die Männer herumgetänzelt und mussten uns dann auf die Knie fallen
lassen und ihnen das Geschenk überreichen. War ziemlich ungewohnt – war auch
echt interessant. Es kamen immer wieder Gruppen von Personen und bekamen
Geschenke. Und dann kam Jane (die Braut): gehüllt in einen Gomez und mit einer
aufwendig gemachten Frisur. Sie sah wirklich toll aus. Nachdem sie einige Fragen
unseres Sprechers beantwortet hatte, sind wir alle zu den Autos gegangen, denn
nun war es Zeit die Geschenke zu überreichen. Die Männer haben die
Couchgarnitur und die Kästen voller Cola, das Huhn und andere schwere Sachen
gebracht und wir Frauen haben ein Korb auf den Kopf bekommen – ja ihr habt
richtig gelesen: wir mussten die Körbe auf dem Kopf durch den Torbogen bringen,
dann um die Braut laufen und die Körbe auf den Boden um sie herum aufstellen.
Das war ein gewaltiger Akt, nicht zu stolpern – denn wir hatten den viel zu
langen Gomez an, das hieß also links waren ca. 1 Meter Stoff in der Hand und
mit der anderen Hand hat man den Korb (der wahlweise mit Toastbrot und
Margarine oder mit einer Ananas und einem Kohl bepackt war) gehalten. Dabei
mussten wir aber wieder im Takt wackeln – mein Gedanke war nur „fall nicht hin,
stolper ja nicht“. Aber ist zum Glück nichts passiert J
Die Tante und eine Schwester haben Jane dann ihrem zukünftigen Mann übergeben,
er hat ihr einen Ring an den Finger gesteckt und danach wurde eine Torte
angeschnitten und dazu Sprühschnee aus der Dose gesprüht. Dann war die
Introduction vorbei. Was ich hier so komprimiert erzähle dauerte ca. 4 Stunden.
Es war bereits dunkel geworden und unsere Mägen knurrten nach etwas zu essen.
Sie wurden aber sofort erhört J In Bananenblätter eingewickelt
gab es Fleisch und Hühnchen, dazu Matoke und Reis. Mit den Händen Reis zu essen
ist eine Kunst – aber hungrig ist das ein Kinderspiel J
Um 20:30 Uhr haben wir uns dann aus dem durchgeschwitzten Gomez befreit und uns
ins Matatu gesetzt um die Heimreise anzutreten. Nach 8 Stunden holpriger Fahrt
kamen wir morgens um 04:30 Uhr wieder am Projekt an. Völlig müde, aber total
glücklich und überwältigt von den Eindrücken des Tages fielen wir ins Bett. Es
war wirklich absolut schön an solch einer traditionellen Veranstaltung
teilnehmen zu dürfen. Ich hoffe die Bilder können etwas das Feeling
rüberbringen, das wir an diesem Tag erleben durften – bitte stellt euch dazu
die afrikanische Musik vor – dann wirkt es mehr.
Aber da
wir ja zum Arbeiten hier sind auch hierzu noch eine aktuelle Statusmeldung: die
Membershipcards sind nun komplett ausgegeben. Die Beneficiaries haben sich
riesig darüber gefreut. Die Arbeit hat sich wirklich gelohnt. Denn das ist der
beste Lohn: die strahlenden und dankbaren Gesichter.
Ich
sende euch sonnige (leider momentan verregnete) Grüße von Herzen aus Uganda.
Drück euch alle ganz fest,
eure Mareen
Drück euch alle ganz fest,
eure Mareen
Donnerstag, 29. November 2012
Der Leidensweg in Bildern
Startpunkt: Primary School
Ist das nicht ne tolle Aussicht?
Der schönste Arbeitsplatz der Welt :-)
Hier war die Welt noch in Ordnung
Hier nicht mehr :-)
Ist das nicht ne tolle Aussicht?
Der schönste Arbeitsplatz der Welt :-)
Hier war die Welt noch in Ordnung
Nennt mich Reinhold
Ein
herzliches Hallo nach Deutschland,
ihr bereitet euch alle bestimmt auf den bevorstehenden ersten Advent vor und habt den Adventskalender schon start-klar J Wir hoffen, dass wir am Samstag im Post Office das Päckchen abholen können, in dem ein Weihnachtsbäumchen auf uns wartet. So dass ein wenig weihnachtliche Stimmung auch bei uns aufkommt. Es ist wirklich schwer sich vorzustellen, dass in Deutschland der Winter anbricht, mit Schnee, Kälte und Weihnachtsmärkten, während wir hier auf dem Berg sitzen, im strahlenden Sonnenschein und sogar beim Nichts tun beginnen zu schwitzen J Allerdings sind wir letzte Woche ganz schön ins Schwitzen gekommen – beim Arbeiten – und davon möchte ich euch gerne erzählen: wie bereits erwähnt, erstellen wir momentan die Membershipcards für alle Beneficiaries von Give a Goat. Wir haben die Gruppen immer ein erstes Mal besucht um von allen Fotos zu machen, ein zweiten Besuch haben wir ihnen abgestattet, damit jeder seine Karte unterschreiben konnte und beim dritten Besuch werden wir die fertigen Karten ausgeben. Fast alle Gruppen sind gut erreichbar zu Fuß oder mit dem Boda – ausser eine Gruppe. Da diese wirklich irgendwo in den Bergen ihren Treffpunkt hat, haben wir sie in einem naheliegenden Dorf das erste Mal getroffen um die Fotos zu schießen. Dort hat die Gruppe gemeint, dass wir beim nächsten Mal zu ihrem Treffpunkt kommen sollen und dann auch ein Mittagessen bekommen. Nunja, was soll ich sagen, für ein Gratis-Mittagessen nehmen wir einige Strapazen auf uns und so kam es, dass wir letzten Freitag uns auf den Weg gemacht haben. Nach einer beschwerlichen über Stock- und Steinfahrt mit dem Boda hielten wir an einer Primary School, die bereits am Berg lag. Und dort wurde uns klar: ab jetzt müssen wir laufen. Laufen wär nicht das Problem gewesen, allerdings war es deutlich mehr Klettern und Bergsteigen als Spazierengehen. Am Abend vor dem Marsch fragten wir Ericana (unseren Sozialarbeiter) wie lange wir laufen müssen – die Antwort lautete 20-30 Minuten. Da uns ein Ugander-Kenner erklärt hat, dass man Zeitangaben immer verdoppeln muss, haben wir noch gescherzt, dass wir bestimmt eine Stunde klettern müssen. Zur Sicherheit fragte ich nochmal nach, wie lange es dauern wird, als wir losliefen – da lautete die Antwort 30-45 Minuten. Meiner Stimmung hat das erst mal keinen Abbruch getan. Vor allem als wir das erste Mal eine Verschnaufpause gemacht haben, hatten wir einen tollen Ausblick (Bild oben) – da war mein Gedanke „das ist der schönste Arbeitsplatz den ich je hatte“. Meine Stimmung sollte sich allerdings ändern, als wir immer höher und immer tiefer in den Bergen verschwanden und es schien, als würden wir nie ankommen. Wir haben dann nach bereits 30-40 Minuten Fussmarsch eine Pause auf einem großen Stein gemacht – das Bild spricht Bände (siehe oben) über meine Gemütslage. Wir liefen weiter und auf meine erneute Nachfrage, wie lange es dauert, bis wir ankommen (ich fühlte mich in meine Kindheit zurückversetzt, gell Papa J) – die Antwort: 20-30 Minuten hat mich fast zum Heulen gebracht und die darauffolgenden gefühlten 3 Kilometer hab ich nur gemeckert und gesagt „nee, ich kann nicht mehr – ich bin doch nicht Reinhold Messner – hätte ich einen Abenteuerurlaub gewollt, wäre ich nach Nepal klettern gegangen“. Ericana hatte erbarmen (vielleicht ging ihm einfach auch nur mein Gemotze auf die Nerven). Jedenfalls haben wir dann irgendwo – fast oben an der Spitze gehalten und uns in einem Haus breit gemacht und die Gruppe (die immer noch weit entfernt war) wurde informiert, dass wir es nicht bis ganz nach oben schaffen und sie doch mit dem Essen (das war uns ganz wichtig) zu dem Haus kommen. Nach ca. 30 Minuten war die Gruppe und das Mittagessen da. Wir haben uns Gonja (ich liebe Gonja – das ist eine in heißem Wasser zubereitete Banane), Nudeln mit Tomaten, Reis, Kartoffeln und Hühnchen schmecken lassen. Gestärkt konnten wir uns der eigentlich Aufgabe widmen: den Unterschriften. Nachdem es dann auch noch angefangen hat zu regnen, dachte ich, wir kommen den Berg nie wieder runter, deshalb haben wir auch den Regenschauer abgewartet bevor wir uns auf die Heimreise begeben haben. Wie erwartet sind wir alle paar Meter aufm Hosenboden gelandet, weil wir natürlich nicht unsere Kletterausrüstung dabei hatten J Aber nach ca. 1 Stunde Marsch sind wir beim Boda angekommen. Jetzt hieß es den steinigen Weg zurück. Dies sollte die nächste Herausforderung werden: zu dritt auf dem Boda (bei der Hinfahrt hatten wir einen zweiten Fahrer angeheuert, sodass immer nur zwei auf einem Boda saßen) diesen steinigen Weg entlang, das konnte nicht gut gehen. So kam es, dass alle 10 Meter Ericana sagte „Get off“ und wir absteigen und laufen mussten. Dieser Weg war laaang sag ich euch und zum Schluss hab ich ihm klar gemacht, wenn er nocheinmal „Get off“ sagt, ich ausflippen werde. Wir erreichten gegen 18 Uhr den Markt in Kisinga (wir waren den kompletten Tag unterwegs), haben uns noch Abendessen gekauft (Maiskolben und Chapati) und unseren Wocheneinkauf erledigt und sind ich glaub um 21 Uhr völlig erschöpft im Bett gelegen. Und ich hatte mich immer über Stau auf der A81 von Nellingsheim nach Sindelfingen beschwert. Da hatte ich wenigstens nen warmen Bobbes und Musik – und ich musste nicht laufen J
Naja, jetzt habe ich halt Waden und Oberschenkel wie ein Preisboxer.
Wir haben allerdings am Samtag Ericana gleich klar gemacht, dass wir nicht nochmal da hoch wackeln werden um die Karten auszugeben (denn die Gruppe hatte uns vor unserem Talmarsch gefragt, ob wir das nächste Mal wieder kommen bzw. dann ganz hoch zu ihrem Treffpunkt kommen – wir haben fleißig genickt und „of course“ geantwortet).
ihr bereitet euch alle bestimmt auf den bevorstehenden ersten Advent vor und habt den Adventskalender schon start-klar J Wir hoffen, dass wir am Samstag im Post Office das Päckchen abholen können, in dem ein Weihnachtsbäumchen auf uns wartet. So dass ein wenig weihnachtliche Stimmung auch bei uns aufkommt. Es ist wirklich schwer sich vorzustellen, dass in Deutschland der Winter anbricht, mit Schnee, Kälte und Weihnachtsmärkten, während wir hier auf dem Berg sitzen, im strahlenden Sonnenschein und sogar beim Nichts tun beginnen zu schwitzen J Allerdings sind wir letzte Woche ganz schön ins Schwitzen gekommen – beim Arbeiten – und davon möchte ich euch gerne erzählen: wie bereits erwähnt, erstellen wir momentan die Membershipcards für alle Beneficiaries von Give a Goat. Wir haben die Gruppen immer ein erstes Mal besucht um von allen Fotos zu machen, ein zweiten Besuch haben wir ihnen abgestattet, damit jeder seine Karte unterschreiben konnte und beim dritten Besuch werden wir die fertigen Karten ausgeben. Fast alle Gruppen sind gut erreichbar zu Fuß oder mit dem Boda – ausser eine Gruppe. Da diese wirklich irgendwo in den Bergen ihren Treffpunkt hat, haben wir sie in einem naheliegenden Dorf das erste Mal getroffen um die Fotos zu schießen. Dort hat die Gruppe gemeint, dass wir beim nächsten Mal zu ihrem Treffpunkt kommen sollen und dann auch ein Mittagessen bekommen. Nunja, was soll ich sagen, für ein Gratis-Mittagessen nehmen wir einige Strapazen auf uns und so kam es, dass wir letzten Freitag uns auf den Weg gemacht haben. Nach einer beschwerlichen über Stock- und Steinfahrt mit dem Boda hielten wir an einer Primary School, die bereits am Berg lag. Und dort wurde uns klar: ab jetzt müssen wir laufen. Laufen wär nicht das Problem gewesen, allerdings war es deutlich mehr Klettern und Bergsteigen als Spazierengehen. Am Abend vor dem Marsch fragten wir Ericana (unseren Sozialarbeiter) wie lange wir laufen müssen – die Antwort lautete 20-30 Minuten. Da uns ein Ugander-Kenner erklärt hat, dass man Zeitangaben immer verdoppeln muss, haben wir noch gescherzt, dass wir bestimmt eine Stunde klettern müssen. Zur Sicherheit fragte ich nochmal nach, wie lange es dauern wird, als wir losliefen – da lautete die Antwort 30-45 Minuten. Meiner Stimmung hat das erst mal keinen Abbruch getan. Vor allem als wir das erste Mal eine Verschnaufpause gemacht haben, hatten wir einen tollen Ausblick (Bild oben) – da war mein Gedanke „das ist der schönste Arbeitsplatz den ich je hatte“. Meine Stimmung sollte sich allerdings ändern, als wir immer höher und immer tiefer in den Bergen verschwanden und es schien, als würden wir nie ankommen. Wir haben dann nach bereits 30-40 Minuten Fussmarsch eine Pause auf einem großen Stein gemacht – das Bild spricht Bände (siehe oben) über meine Gemütslage. Wir liefen weiter und auf meine erneute Nachfrage, wie lange es dauert, bis wir ankommen (ich fühlte mich in meine Kindheit zurückversetzt, gell Papa J) – die Antwort: 20-30 Minuten hat mich fast zum Heulen gebracht und die darauffolgenden gefühlten 3 Kilometer hab ich nur gemeckert und gesagt „nee, ich kann nicht mehr – ich bin doch nicht Reinhold Messner – hätte ich einen Abenteuerurlaub gewollt, wäre ich nach Nepal klettern gegangen“. Ericana hatte erbarmen (vielleicht ging ihm einfach auch nur mein Gemotze auf die Nerven). Jedenfalls haben wir dann irgendwo – fast oben an der Spitze gehalten und uns in einem Haus breit gemacht und die Gruppe (die immer noch weit entfernt war) wurde informiert, dass wir es nicht bis ganz nach oben schaffen und sie doch mit dem Essen (das war uns ganz wichtig) zu dem Haus kommen. Nach ca. 30 Minuten war die Gruppe und das Mittagessen da. Wir haben uns Gonja (ich liebe Gonja – das ist eine in heißem Wasser zubereitete Banane), Nudeln mit Tomaten, Reis, Kartoffeln und Hühnchen schmecken lassen. Gestärkt konnten wir uns der eigentlich Aufgabe widmen: den Unterschriften. Nachdem es dann auch noch angefangen hat zu regnen, dachte ich, wir kommen den Berg nie wieder runter, deshalb haben wir auch den Regenschauer abgewartet bevor wir uns auf die Heimreise begeben haben. Wie erwartet sind wir alle paar Meter aufm Hosenboden gelandet, weil wir natürlich nicht unsere Kletterausrüstung dabei hatten J Aber nach ca. 1 Stunde Marsch sind wir beim Boda angekommen. Jetzt hieß es den steinigen Weg zurück. Dies sollte die nächste Herausforderung werden: zu dritt auf dem Boda (bei der Hinfahrt hatten wir einen zweiten Fahrer angeheuert, sodass immer nur zwei auf einem Boda saßen) diesen steinigen Weg entlang, das konnte nicht gut gehen. So kam es, dass alle 10 Meter Ericana sagte „Get off“ und wir absteigen und laufen mussten. Dieser Weg war laaang sag ich euch und zum Schluss hab ich ihm klar gemacht, wenn er nocheinmal „Get off“ sagt, ich ausflippen werde. Wir erreichten gegen 18 Uhr den Markt in Kisinga (wir waren den kompletten Tag unterwegs), haben uns noch Abendessen gekauft (Maiskolben und Chapati) und unseren Wocheneinkauf erledigt und sind ich glaub um 21 Uhr völlig erschöpft im Bett gelegen. Und ich hatte mich immer über Stau auf der A81 von Nellingsheim nach Sindelfingen beschwert. Da hatte ich wenigstens nen warmen Bobbes und Musik – und ich musste nicht laufen J
Naja, jetzt habe ich halt Waden und Oberschenkel wie ein Preisboxer.
Wir haben allerdings am Samtag Ericana gleich klar gemacht, dass wir nicht nochmal da hoch wackeln werden um die Karten auszugeben (denn die Gruppe hatte uns vor unserem Talmarsch gefragt, ob wir das nächste Mal wieder kommen bzw. dann ganz hoch zu ihrem Treffpunkt kommen – wir haben fleißig genickt und „of course“ geantwortet).
Nachdem
der Muskelkater überwunden war und die Erschöpfung auskuriert, haben wir am
Montag den Geburtstag unseres Farmmanagers Robert gefeiert: mit Stockbrot und
Schwein am Spieß. Leider war ich zu langsam und hab vom Schwein nichts
abgekommen (ich werde hier unfreiwillig zum Vegetarier), hab dafür aber glaub 3
Stockbrote verhaftet. Eine Geburtstagsparty auf ugandisch war echt interessant
und witzig – da es hier nicht üblich ist seinen Geburtstag zu feiern – weil man
ihn meist nicht weiß. Die gemietete Musikanlage hat afrikanische Musik
gespielt, die Männer (ja richtig gelesen) getanzt und das Geburtstagskind hat
sich gefreut über die Party und die gute Stimmung. Wir freuen uns, dass wir
diese Tradition etwas einführen konnten und weiterhin werden (zwei
Dezember-Geburtstage stehen noch vor der Tür , die hier gefeiert werdenJ).
Denn es ist doch schön den Tag zu feiern, an dem man geboren wurde und ohne den
es uns nicht gäbe.
In
diesem Sinne - fühlt euch alle gedrückt, denke feste an euch,
eure Mareen
eure Mareen
PS: Wer
keinen Google-Account hat und gerne Kontakt mit mir aufnehmen möchte, kann mir
gerne auch an mareenvoegele@gmail.com
eine Mail senden.
@Jogi:
leider spinnt mein Internet, so kann ich nicht auf deine Kommentare im
Einzelnen antworten: 1. Ich glaube du spinnst wohl, mit mit einem Mann zu
vergleichen, zieh dich warm an, wenn ich wieder komme, übrigens 2. Ich komme am
03.02.2013 an – hoffe du stehst am richtigen am Flughafen um mich abzuholen J,
3. Ich hätte lieber Fleisch als Milchreis (ich erklär dir das dann mal) und
leider musst du auch nur für mich sorgen, denn Elisa wird die neuen Volunteers
einlernen und erst am 12.02.2013 heimfliegen (liebe Grüße von ihr zurück), 4.
Viel viel Spaß mit der Bande dann in 2 Wochen. Ich wäre gerne dabei – trinkt einen
Glühwein für mich mit und last but not least: viele Grüße an Dea J
Dienstag, 13. November 2012
Uganda in Bildern
Die Kinder unserer Beneficiaries haben sich riesig gefreut, auch fotografiert zu werden |
Regenbogen in Uganda |
Mareen bei der Arbeit 1
Mareen bei der Arbeit 2
Mareen bei der Arbeit 3
Unser "Küchentisch" im Zimmer und rechts unsere Ausbeute vom Markt
Elisa bereitet uns Ananas zum Abend essen zu und
ich die Pfannkuchen :-)
Volia - unser Abendessen
Uganda's Tierwelt
Hey
meine Lieben zuhause,
ich
hoffe euch allen geht es sehr gut und dass der Wintereinbruch noch etwas auf
sich warten lässt. Nach dem (hoffentlich) schlimmsten Regenmonat Oktober und 2
Wochen mit täglichem Regen scheint es tatsächlich wahr zu sein, dass die
Regensaison im November nachlässt. Wir haben strahlenden Sonnenschein, was
schon wieder für ein deutlich rotes Dekolleté sorgt und nur 1-2 mal wöchentlich
Regenschauer. (Natürlich haben wir diesen Regenschauer wieder beim
Freitag-Markteinkauf erwischt – meine Flip Flops sind diesmal aber noch ganz J)
So genug über das Wetter geplaudert. Wie viele von euch wissen, mag ich Tiere sehr
gerne auf meinem Teller mit Spätzle und Soße. Deshalb ist das hier eine gute
Übung auch mit lebenden Tieren jeglicher Art mich anzufreunden und zu lernen
mit ihnen in Einklang zu leben. Mit den Ziegen hat das ganz gut geklappt, ich
hatte sogar ein kleines Babyzieglein auf dem Arm. Das einzige was ich an den
Ziegen nicht mag, sind die Zecken. Aber ansonsten leben wir ganz gut
miteinander. Sobald sie aus dem Stall gelassen werden rennen sie über die ganze
Projektfläche – und wir sind oft mittendrin J Auch die Eidechsen sind meine
Freunde, denn sie sind quasi unsere Haustiere. Zuerst dachten wir, wir
beherbergen nur eine und nannten sie liebevoll „unser Freund“ – dann bemerkten
wir, unser Zimmer ist ein Unterschlupf für eine ganze Großfamilie. Weil soviel
Kacka kann keine einzige Eidechse hinterlassen. Etwas befremdlich waren zu
Beginn auch die fliegenden Ameisen, die nachts gegen unsere Tür prallten. Am
nächsten Morgen waren bereits die toten Ameisen aufgesammelt worden und nur
noch die Flügel lagen überall verteilt auf dem Boden. Denn die Ameisen sind
hier ein netter Snack – ich dachte ich muss nicht alles probieren und hab die
Flügel vor der Tür weggefegt. Eine Gattung Tiere macht es mir allerdings
schwerer als daheim: die Spinnen. Zuhause wird der Staubsauger ausgepackt, hm,
das gestaltet sich hier schwierig. Vorallem wenn man auf dem „Loch sitzt“ und
bemerkt wie eine Spinne auf einen zukrabbelt. Es ist ein gewaltiger Balance-Akt
in der Hocke mit dem Fuss auf eine sich bewegende Spinne zu treten. Aber ich
habe den Kampf gewonnen J Apropos Loch. Tagsüber ist das nur halb so
schlimm wie es sich anhört, aber sobald es dunkel ist, hat man immer
Gesellschaft. Man sieht sie meist nicht, aber ihre Fühler die sie einem
entgegenstrecken verraten ihr Dasein: die Kakerlaken. Aber man sieht sie
wenigstens. Einmal hab ich einen dumpfen Ankömmling auf meinem Kopf gespürt, er
ist allerdings gleich vom Kopf vor mich gesprungen und unter der Tür durch
verschwunden – ich weiß nicht ob die Eidechse sich mehr vor meinem weißen Popo
und meinem Schrei oder ich mich vor ihr erschreckt hab. Ihr seht, ich entdecke
meine Tierliebe hier in mir J
Gerne möchte ich euch auch erzählen, woran wir momentan arbeiten: wir erstellen Karten für die Projektfamilien. Das ist eine tolle Sache. Denn die meisten Ugander haben noch nie irgendeine Art von ID-Karte (wie Führerschein, Ausweis, Pass, etc.) je besessen und freuen sich riesig wenn wir die Fotos für die Karten machen – denn die meisten wurden noch nie fotografiert geschweige denn haben sich je im Display einer Digicam gesehen. Sie freuen sich alle riesig darüber und das sind die Momente die absolut lohnenswert sind hier zu sein. Auf den Bildern trauen sie sich kaum zu lächeln, aber beim Betrachten des eigenen Bildes freuen sie sich mega und strahlen über das ganze Gesicht. Für uns ist es eine schöne Arbeit, so lernen wir alle Gruppen kennen und sie freuen sich immer alle uns kennenzulernen und sind dankbar für unsere Arbeit. Die Ugander sind ein liebenswürdiges Volk mit Tradition. Manchmal sind die Ansichten (Frauen dürfen nicht pfeifen, rauchen und Hosen tragen) für uns etwas unverständlich, aber sie sind total hilfsbereit (während eines Regeneinbruchs gewährte uns ein völlig fremder in seinem Haus Unterschlupf), bekochen einen sofort, wenn man das Haus betritt und Obst bekommen wir in rauen Mengen geschenkt. Leider zieht das aktuelle Weltgeschehen momentan etwas an uns vorbei („Habt ihr mitbekommen dass der neue Bond-Film in den Kinos angelaufen ist?“ Ich:“Äh nein, ich bin froh, dass ich mitbekommen habe, dass Obama wiedergewählt wurde“ – Telefonat hat so stattgefunden, gell Mama J) Für uns, die wir daheim über Medien jeglicher Art über alle aktuellen Geschehnisse informiert werden, ist das auf der einen Seite schwierig, aber man muss sagen, die Leute hier haben genug eigene Probleme mit denen sie sich leider beschäftigen müssen, deshalb verständlich, dass sie mehr daran interessiert sind, die Schulgebühren für ihre Kinder zu beschaffen (durch Obst- und Gemüseverkäufe auf dem Markt) und ihre Felder zu pflegen, damit sie das was sie mittags geerntet haben, abends kochen und essen können. Es ist wirklich bemerkenswert, mit wie wenig viele hier auskommen müssen und trotzdem so herzlich und glücklich sind. Neulich zum Beispiel haben wir eine Schar Kinder beim Fußball spielen gesehen, deren Ball aus zusammengerollten Plastiktüten bestand. Sie haben sich total gefreut uns Muzungus zu sehen und uns Bierkorken geschenkt – mit leuchtenden Augen. Das war wirklich schön.
Gerne möchte ich euch auch erzählen, woran wir momentan arbeiten: wir erstellen Karten für die Projektfamilien. Das ist eine tolle Sache. Denn die meisten Ugander haben noch nie irgendeine Art von ID-Karte (wie Führerschein, Ausweis, Pass, etc.) je besessen und freuen sich riesig wenn wir die Fotos für die Karten machen – denn die meisten wurden noch nie fotografiert geschweige denn haben sich je im Display einer Digicam gesehen. Sie freuen sich alle riesig darüber und das sind die Momente die absolut lohnenswert sind hier zu sein. Auf den Bildern trauen sie sich kaum zu lächeln, aber beim Betrachten des eigenen Bildes freuen sie sich mega und strahlen über das ganze Gesicht. Für uns ist es eine schöne Arbeit, so lernen wir alle Gruppen kennen und sie freuen sich immer alle uns kennenzulernen und sind dankbar für unsere Arbeit. Die Ugander sind ein liebenswürdiges Volk mit Tradition. Manchmal sind die Ansichten (Frauen dürfen nicht pfeifen, rauchen und Hosen tragen) für uns etwas unverständlich, aber sie sind total hilfsbereit (während eines Regeneinbruchs gewährte uns ein völlig fremder in seinem Haus Unterschlupf), bekochen einen sofort, wenn man das Haus betritt und Obst bekommen wir in rauen Mengen geschenkt. Leider zieht das aktuelle Weltgeschehen momentan etwas an uns vorbei („Habt ihr mitbekommen dass der neue Bond-Film in den Kinos angelaufen ist?“ Ich:“Äh nein, ich bin froh, dass ich mitbekommen habe, dass Obama wiedergewählt wurde“ – Telefonat hat so stattgefunden, gell Mama J) Für uns, die wir daheim über Medien jeglicher Art über alle aktuellen Geschehnisse informiert werden, ist das auf der einen Seite schwierig, aber man muss sagen, die Leute hier haben genug eigene Probleme mit denen sie sich leider beschäftigen müssen, deshalb verständlich, dass sie mehr daran interessiert sind, die Schulgebühren für ihre Kinder zu beschaffen (durch Obst- und Gemüseverkäufe auf dem Markt) und ihre Felder zu pflegen, damit sie das was sie mittags geerntet haben, abends kochen und essen können. Es ist wirklich bemerkenswert, mit wie wenig viele hier auskommen müssen und trotzdem so herzlich und glücklich sind. Neulich zum Beispiel haben wir eine Schar Kinder beim Fußball spielen gesehen, deren Ball aus zusammengerollten Plastiktüten bestand. Sie haben sich total gefreut uns Muzungus zu sehen und uns Bierkorken geschenkt – mit leuchtenden Augen. Das war wirklich schön.
Dafür,
dass wir zuhause Elektrizität, fließendes Warmwasser, Toiletten und ein Herd
zum Kochen gewöhnt sind, haben wir uns sehr gut hier eingelebt und eingefunden.
Das einzige was uns zu schaffen macht ist unser Süßigkeitennachschub. Und bis
die neuen Pakete mit Schokolade eintreffen, haben wir eine bahnbrechende
Entdeckung gemacht: wenn wir vom Abendessen übrigen Reis mit Zucker und Zimt
oder wahlweise mit G’säls essen hat es was von Milchreis und dient uns somit
als Nachtisch. Glücklich über diese Entdeckung machen wir nun zu fast allen
Mahlzeiten Reis J Genügend versteht sich, damit was übrigbleibt J
Apropos essen,
unser Koch serviert gerade das Mittagessen – in diesem Sinne, sende ich euch
liebe Grüße aus dem sonnigen Uganda und fühlt euch alle gedrückt,
Mareen
Mareen
Sonntag, 28. Oktober 2012
Ruanda in Bildern
Einmal Ruanda und zurück
Einmal Ruanda und zurück
Am Donnerstag vor einer Woche begann unsere Reise ins
benachbarte Ruanda. Wir dachten, wir ziehen unser nächste Woche stattfindendes „Bergfest“
vor und reisen für 4 Tage nach Ruanda, genauer gesagt in dessen Hauptstadt
Kigali. Wir haben den Bodafahrer unseres Vertrauens gerufen und er hat uns nach
Kiburara gebracht. Dort stand glücklicherweise ein Bus, der uns bis zu unserer
ersten Umsteigestation Mbarara gebracht hat. Nach über vier Stunden Fahrt sind
wir ausgestiegen und haben erstmal einen Rolex (zusammengerollter „Pfannkuchen“
mit Kohl gefüllt) zur Stärkung gegessen. Wir wurden dann in ein Matatu
verfrachtet, das uns bis zum nächsten Umsteigepunkt Kabale bringen sollte.
Nachdem wir eine Stunde durch Mbarara gegurkt sind um das für 14 Fahrgäste
bestimmte Matatu mit über 20 Leuten zu füllen – konnte es losgehen. Das Matatu
war deutlich ungemütlicher und die Strecke um einiges holpriger J. Nach weiteren vier
Stunden haben wir unser Ziel Kabale erreicht. Es war bereits 18 Uhr und wir
wollten schnellst möglich die Grenze erreichen. Also rein in ein überteuertes
Public Transport Auto und ab zur 30 Kilometer entfernten Grenze. Erst haben wir
an der ugandischen Grenze „ausgecheckt“ um drei Meter weiter im ruandischen
Grenzhäuschen „einzuchecken“. „Noch schnell“ wollten wir ugandische Schillinge
in ruandische Franc tauschen – was bereits für einige Verwirrung gesorgt hat.
Zu dem Zeitpunkt waren wir auch immerhin schon über 10 Stunden unterwegs J Sofort kam ein
freundlicher Public Transport Fahrer und sagte, er fährt nach Kigali. Jeder
Sitz hatte nahezu auch nur einen Besetzer – was sehr angenehm war. Der Rechtsverkehr
hat uns dann als nächstes verwirrt (in Uganda herrscht Linksverkehr) und die
für afrikanische Verhältnisse gut ausgebaute Strasse. Der Fahrer war so nett –natürlich
gegen Aufpreis- uns bis ans Hotel zu fahren. Von Elisa’s Freundin (die ein Jahr
in Ruanda gelebt hat) hatten wir einen Tipp bekommen. Nach der Währung und des
Verkehrs verwirrte uns die Sprache: in Ruanda wird nicht englisch sondern
französisch gesprochen. Unser Portier konnte leider nicht ein Wort englisch so
wurde er von Elisa gefragt „Il y a something pour manger?“ Nach der nächtlichen
Stärkung und über 13 Stunden Fahrt fielen wir erschöpft ins unsere separaten
Betten. Am nächsten Morgen begann unsere kulinarische Reise durch Kigali – auf gut
deutsch: wir haben uns durch Ruandas Hauptstadt gefuttert. Erst haben wir in
dem Hotel etwas zum frühstücken geholt und im Zentrum Kigalis sind wir dann
etwas herumgelaufen. Haben dann das Nakumatt-Einkaufszentrum gefunden und uns
erstmal zum Mittagessen Burger mit Pommes gegönnt. Danach sind wir auf Anraten
in das Bourbon Café gegangen und haben uns ein leckeres Eis als Nachtisch
gegönnt. Wohl genährt und gut gelaunt haben wir uns auf ein Moto (in Ruanda
heißen die Bodas Moto) geschwungen. Jede auf eins. In Ruanda sind sie da sehr
genau und jeder Fahrer hat einen Helm für den Fahrgast mit. Naja, der Helm war
zwar zu groß und hätte bei einem Aufprall vermutlich nicht viel genützt, denn
die sind gefahren wie die Henker. Jedenfalls haben wir uns zu einem deutschen
Supermarkt fahren lassen – genau deutscher Supermarkt. Dieser war als Tipp in
meinem Reiseführer angegeben. Wir konnten unser Glück kaum fassen: Ritter Sport
Schokolade, deutsches Brot, Tütensuppe, Oliven in Gläsern, einen Metzger, Tee
und vieles mehr. Leider alles maßlos überteuert, deshalb haben wir uns nur ein
deutsches Brot und ich mit eine Tafel Ritter Sport gegönnt J Danach haben wir noch
Souvenirs geshoppt, wie sich das für Touris gehört J Dann sind wir zurück und
haben uns erstmal –zur Feier des Tages- eine Maske aufgelegt. Man gönnt sich ja
sonst nichts. Danach haben wir geduscht – und zwar WARM. Unglaublich, nach fast
3 Monaten nur kalt duschen war das ein unbeschreibliches Gefühl. Wir wollten
gar nicht mehr raus aus der Dusche. Frisch geschminkt haben wir dann unsere Futter-Reise
fortgesetzt. Wir sind einem Tipp gefolgt und sind in ein Burger-Restaurant. Wir
haben uns Burger und Sandwiches mit Pommes bestellt. Danach sind wir
weitergezogen in die „VIP-Lounge“. Eine 6-köpfige Combo hat afrikanisches
Liedgut gespielt und wir haben bei einem Bierchen mitgewippt. Das ein oder
andere bekannte Lied haben sie dann im Reggae-Stil gespielt und dann kam ein
ganz besonderes Lied: Nossa J
ich habe mir meine Mädels und mich im Apfelsack mit einem Sektglas in der Hand
tanzend auf der Fasnet gesehen. Aus voller Seele habe ich mitgegröhlt, was für
irritierte Blicke meiner Nachbarn gesorgt hat. Am Samstagmorgen haben wir uns
im Bourbon Café einen Schokoladenkuchen mit Eis genehmigt (wir haben die Pause
von Toastbrot ohne Toaster redlich ausgenutzt) und haben uns dann mit einem
Moto zur Gedächtnisstätte des Völkermordes von 1994 bringen lassen. Völlig
schockiert, interessiert und kopfschüttelnd über soviel Brutalität haben wir
die komplette Geschichte dort gelesen, in Bildern gesehen und anhand von kurzen
Filmchen, in denen Zeitzeugen ihre Erlebnisse geschildert haben, auf uns wirken
lassen. Da das geschehene nicht mal 20 Jahre in der Vergangenheit liegt, wird
man ziemlich nachdenklich. Verwirrt und total aufgerührt haben wir uns ins
Fantastic Restaurant (war ebenfalls ein Tipp) aufgemacht und dort uns einmal
durchs Büffet gegessen. Nach einer weiteren Runde Souvenir shoppen haben wir
uns auf den Weg zurück gemacht um ein letztes Mal die warme Dusche zu genießen.
Danach sind wir wie den Abend zuvor ins Simba-Restaurant und haben uns ein
Frucht- bzw. Avocado-Shake zu Sandwich mit Pommes schmecken lassen. Da wir am Sonntag
um 6 Uhr aufgestanden sind, hieß es nach demAbendessen ab ins Bett. Nach dem
frühen Aufstehen waren wir bereits um 7 Uhr am Buspark in Kigali. Unser Fahrer,
der uns wohlbehalten nach Kigali gebracht hat, hat uns wiedererkannt und sofort
in sein Auto verfrachtet. Dort saßen wir, haben unser gekauftes Frühstück aus
Tüten gegessen und gewartet, bis das Auto voll war. Nach dem Grenzübergang
wurden wir in Kabale abgesetzt, wo glücklicherweise bereits ein Bus nach Mbarara
stand. Sind sofort eingestiegen und vier Stunden später –um 16 Uhr sind wir
angekommen. 1 ½ Stunden haben wir dort auf unsere Weiterfahrmöglichkeit
gewartet. Es war bereits 17:30 Uhr als wir endlich ein Matatu gefunden haben,
dass in unsere gewünschte Richtung fuhr. Um 21:00 Uhr kamen wir an der uns vertrauten
Kreuzung Kikorongo an. Leider konnten wir aufgrund des nicht-vorhandenen Netzes
niemand vom Projekt erreichen, so machten wir uns in einem völlig überteuerten
Special Hire auf den Weg „heim“. Leider ist auf der Fahrt ein Reifen des Autos
geplatzt, sodass wir in Kiburara auf ein Boda umsteigen mussten. Da es in den
letzten Tagen offensichtlich stark geregnet hatte war ein durchkommen recht
schwer, denn leider ist die „Strasse“
nicht geteert, weshalb Elisa ihr den Spitznamen
„field of mudd“ verliehen hat (oder lag es an dem Alkoholpegel unseres
Fahrers? Vielleicht von beidem ein bisschen). Auf dem schliddrigen Weg haben
wir zwei unserer Farmjungs entdeckt, daraufhin haben wir uns vom Boda
geschwungen, uns höflich bedankt und sind den Rest voll hochgelaufen. Völlig
erschöpft, aber um einen wunderschönen Ausflug reicher im Gepäck kamen wir in
unserem Zimmer mit Stockbett wieder an. Leichte Wehmut überkam uns. Einen
kurzen Augenblick (oder vielleicht auch einige Augenblicke mehr) hatten wir
überlegt in Kigali zu bleiben die restlichen 3 Monate J Es ist eine schöne Stadt,
wenn auch extrem hügelig, uns verfolgten keine Muzungu-Rufe und wir mussten
durch keinen Matsch waten J
Aber natürlich sind wir nicht „getürmt“. Wir sind froh,
wieder am Projekt zu sein und gehen fleißig unserer Arbeit nach. Heute konnten
wir unser improvisiertes „Office“ beziehen, das direkt neben unserem Zimmer
liegt J
Ihr seht, uns geht es nach wie vor sehr gut, wir haben
unsere Batterien wieder in Kigali aufgeladen und sind bereit für die zweite
Hälfte unseres Erlebnisses hier.
Ich weiß, bei euch schneit es, aber ich hoffe etwas vom
Sonnenschein und der Wärme aus Uganda und Ruanda euch zukommen können zu lassen.
Fühlt euch alle gedrückt,
liebe Grüße,
Mareen
liebe Grüße,
Mareen
PS: Liebe Grüße an Alice und herzlichen DANK für die
wertvollen Tipps in Kigali.
Sonntag, 14. Oktober 2012
Auf dem Markt in Kisinga
Im Public Transport (die anderen 12 Insassen haben leider nicht aufs Foto gepasst)
Beim Wasserfall - vorm Regen
Beim Regen
Mein abendlicher Style: Socken, Legging und mein afrikanischer Rock
Beim Feierabendbier - ich liebe meine Allround Spice Girls Tasse :-)
Ich habe mein erstes Päckchen aus Deutschland erhalten. Ich glaub die Freude kann man sehen :-)
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