Montag, 31. Dezember 2012

Weihnachten, Geburtstag und andere Festivitäten

Meine Lieben,
ich hoffe ihr habt schöne Weihnachten erlebt, hattet schöne Tage im Kreise eurer Lieben und seid reich beschenkt worden
J Ich bin es – aber dazu später mehr. Ich hoffe es kam bei euch in Deutschland –trotz der warmen Temperaturen- Weihnachtsfeeling auf.
Ich hatte dieses Jahr einen ungewöhnlichen, aber trotzdem sehr schönen Heilig Abend. Wir (Elisa, Elisa’s Papa und ich) sind nach dem ausgiebigen Frühstück los in Richtung King Fisher Lodge. Dort angekommen waren wir total überrascht über soviele Weiße dort
J Es hatten wohl einige den Plan Weihnachten mal anders zu verbringen J Wir haben uns an den Pool gelegt und die Abkühlung dessen genossen. Nach dem Mittagessen (Sandwich mit Pommes – sehr weihnachtlich J) haben wir uns wieder dem kühlen Nass gewidmet. Nach einer extrem kalten Dusche und einem Abschluss-Drink haben wir uns dann bei Beginn der Dämmerung auf den Heimweg gemacht. Ich muss sagen, an Heilig Abend im Bikini am Pool liegen – hat was J Die Fahrt mit dem Public Transport war mal wieder ein Abenteuer: den Weg von King Fisher bis Kikorongo saßen wir mit einem ziemlich amüsanten Pärchen im Auto. Sie auf dem Beifahrersitz hatte mega gute Laune (wir tippen schwer, dass sie zu tief ins Glas geschaut hatte), sang lauthals bei den Lieder der Kassette mit und tätschelte ständig am Fahrer herum. Der Fahrer wiederum war ein ruhiger Typ, der alle Mühe hatte sich um Nacht/Nebel und Frau gleichzeitig zu kümmern. Aber er hat uns sicher abgesetzt – wir hätte gerne noch eine Weile mit den beiden im Auto verbracht J Das nächste Auto wurde von einem Priester gelenkt. Der erstmal horrende Summen für die Fahrt verlangte. Nach einer langen Diskussion, die ich leider entfacht, die aber offensichtlich etwas bewirkt hatte, standen wir in Kirembo – dem Ziel also ziemlich nahe. Jetzt galt es noch mit dem Boda die Hügel hoch zu kommen. Ziemlich abenteuerlich (ich hab mich in den Rücken des Fahrer gekrallt, als wir schier umgekippt wären) – aber wir sind gesund und munter oben angekommen. Wir haben dann das Tannenbäumchen eingeschaltet, die Teelichter angezündet und unsere Geschenke (Elisa’s Papa hat einen Koffer voller Geschenke zu unseren Geburtstagen und Weihnachten) drum herum drapiert und ein Bier aufgemacht. Dann gab es die Bescherung: eine Tüte voll mit Leckereien aus der Heimat, einer riesigen musizierenden Weihnachtskarte und einem Umschlag von meiner besten Freundin. Ich kann euch gar nicht sagen wie schön das war. Lieben Dank an dieser Stelle an: Bella, Jogi, Lara & Stefan, Kerstin & Jürgen, Sabse & Armin, Jenny & Freddy, Kohles & Denise. Ihr habt mir eine riesen Freude gemacht. Den ersten Weihnachtsfeiertag hab ich im Bett verbracht – meinen Fuss schonen und kühlen. Abends waren wir bei Sylvester zum Essen eingeladen. Es war wirklich nett und es gab Fleisch J Den zweiten Weihnachtsfeiertag habe ich ebenfalls im Bett Filme schauend verbracht, da mein Fuss keine wirkliche Verbesserung zeigte. Das führte dazu, dass ich am Mittwoch morgen ins Krankenhaus gefahren wurde um mich röntgen zu lassen. Nichts gebrochen – das war mal die wichtigste Nachricht. Ich habe mich in den darauf folgenden Tag mit vielen kleinen Pillchen vollgepumpt, den Fuss gekühlt und hochgelegt und jetzt ist er wieder richtig gut. Ich kann wieder laufen, die Schwellung ist weg und es tut nicht mehr sehr weh. Eine kleine Anekdote aus dem Krankenhaus: meine Patientenkarte (ich füge ein Bild bei) war absolut cool. Bei Adresse wurde mal pauschal „Africa“ angegeben und bei meiner Stammeszugehörigkeit haben sie „Muzungu“ also „Weißer“ notiert und ich war noch 29 (das waren noch Zeiten) J Das ist doch mal ne Erinnerung.
Am letzten Tag von Elisa’s Papa durften wir dann an einer besonderen Festivität teilnehmen: der Ziegenausgabe. Erst wurde in der Trainings-Hall für uns gesungen und dann sind wir alle zum Ziegenstall gegangen um dort anhand von Losen die Ziegen den Familien zuzuweisen. Die strahlenden Gesichter der Beneficiaries waren wirklich toll, obwohl die Ziegen etwas gemeckert haben, als sie von ihrer Herde getrennt wurden. Aber es war ein wirklich schönes Erlebnis. Und genau deswegen sind wir ja hier.
Nach Weihnachten und der Ziegenausgabe stand noch etwas anders vor der Tür: die dicke, fette 30. Nachdem ich am 29.12. erstmal eine Sinneskrise wegen des bevorstehenden Geburtstags bewältigen musste (und Elisa geduldig mein Gejammer ertragen hatte), haben wir dann mit einer Flasche Bier und dem Film „30 über Nacht“ in meinen Geburtstag gefeiert
J Ich hab dann auch gleich mein Päckchen aus der Heimat geöffnet und mich riesig über den Geburtstagskuchen (den haben wir dann morgens gefrühstückt), die vielen lieben Karten und vorallem über die beiden Piccolo Fläschchen Sekt gefreut. Ich weiß, ich hab es schon oft gesagt, aber ich hab die besten Freunde, die man sich vorstellen kann. DANKE schön.
Nach einigen lieben Ständchen um Mitternacht sind wir dann erstmal schlafen gegangen. Wir haben dann an meinem Geburtstag gestern uns den Kuchen schmecken lassen und zur Feier des Tages geduscht. Nach einem gemütlichen Tag am Projekt sind wir abends zu Mama Hope und Silvester. Dort habe ich mit Emmanuel (ihrem Sohn) zusammen gefeiert – er wurde 7 und ich 30 (da fühlt man sich zum Glück nicht alt daneben). Erst haben wir köstlich gegessen (es gab FLEISCH) und danach wurde ich in einen Gomez gesteckt. Wir haben dann einen Geburtstagskuchen bekommen und Joy und Emmanuel haben jeweils ein Ständchen gesungen und ich durfte erst eine Rede und dann das Tanzbein mit Emmanuel schwingen. Es war wirklich ein schöner Tag. Vorallem auch wegen der vielen Anrufe, SMSen, Mails und Glückwünsche über Facebook. Ich danke euch allen, dass ihr an mich gedacht habt. Ich habe mich über jeden einzelnen Glückwunsch sehr gefreut.


So, dann sag ich mal „Tschüss“ – wir werden heute nach Sansibar aufbrechen und dort ein paar Tage urlauben.
Da ihr erst nächstes Jahr wieder von mir lesen werdet wünsche ich euch heute Abend eine tolle Party und einen guten Rutsch ins Jahr 2013.
Fühlt euch gedrückt,
eure Mareen

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